Einleitung


Kaum ein Thema wird unter Pferdehaltern so kontrovers diskutiert wie das richtige Vorgehen in Bezug auf Endoparasiten beim Pferd.


Bei den Tierhaltern reicht das Meinungsspektrum von „ich entwurme homöopathisch“ bis zu „ich entwurme 4 mal im Jahr mit Ivomec oder Equest, alle anderen Mittel wirken eh nicht“.


Beide Ansichten sind meiner Meinung nach grob fahrlässig. Bei aller Liebe zur Komplementärmedizin, homöopathische Entwurmung funktioniert meiner Erfahrung nach nicht und ich musste noch in diesem Jahrhundert Pferde behandeln, die aufgrund mangelnder Entwurmung mehr oder weniger schwer krank waren. Ebenso verkehrt ist die Annahme, die neuesten Wirkstoffe seien den älteren in jedem Fall überlegen. So gibt es Spulwurmarten die gegen Ivermectin resistent sind, bei denen Pyrantel und Benzimidazole aber (noch) hervorragend wirken.

Homöopathie ist eine feine Sache, zum Entwurmen taugt sie nicht.

Auch kommt es leider immer wieder vor, dass auch regelmäßig entwurmte Pferde wurmbedingt abmagern oder sogar Koliken bekommen. Hier wurden oft Fehler bei der Auswahl der Wirkstoffe gemacht oder das Gewicht der Pferde zu niedrig eingeschätzt. Häufig liegen auch Mängel bei der Weidehygiene vor.

Grundsätzlich sollte das Entwurmungsmanagement mit dem betreuenden Tierarzt abgesprochen und ein einheitliches Konzept für den gesamten Bestand erstellt werden.

Leider wird besonders in Pensionsställen häufig nicht gemeinsam nach einem Konzept sondern querbeet und ohne Absprache entwurmt. Da werden dann zum Beispiel während der Weidesaison zum halbwegs gleichen Zeitraum mehrere Wirkstoffe verwendet, was nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ein absolutes No go ist.


Im Folgenden werden die Parasiten, die antiparasitären Wirkstoffe und verschiedene Entwurmungsempfehlungen vorgestellt.